Tomodachi Life
Beurteilung Tomodachi Life STORY: In "Tomodachi Life" spielen die auf dem Nintendo 3DS erbauten Miis (Avatar-Figuren) die Hauptrolle: Diese (speziell man selbst) werden in das Spiel importiert, ihnen gibt man Stimmen und sowas wie Persönlichkeiten und dort leben sie auf einer Insel mit Infrastruktur. Als Spieler kümmert man sich ab und an um sie: Man gibt ihnen zu essen und zu trinken (dabei kann man per Zufallsprinzip sehen, auf was sie besonders stehen und worauf überhaupt nicht), versorgt sie mit Kleidung und Hüten, gibt ihnen gelegentlich Beschäftigungen (in Form von Spieluhren, Hypnose, einem Badeset...) und kauft für sie ein. Ansonsten schaut man ihnen beim Leben zu und erlebt so manche Überraschung.
GAMEPLAY: Dieses Spiel von Nintendo soll eine Lebenssimulation mit reichlich japanischem Humor entweder ziemlich verrückt oder ziemlich niedlich) bieten. Auch die Trailerfilmchen machten heiß auf das abgefahren erscheinende Konzept. Und man kann - nein: SOLL - dazu sich und bei Bedarf Familienmitglieder, Freunde, Promis und erfundene Figuren involvieren! Was kann also schiefgehen? Nun ja da wäre einiges: Ich war beispielsweise bereits nach wenigen Stunden, nachdem ich das Spiel in Angriff nahm, von manchen Wiederholungen und von der Passivität gelangweilt. Das ist nicht schön, weil man dann ahnt, dass das kein Spiel ist, mit dem man sich mit Freuden Wochen oder sogar Monate beschäftigen wird. Sicher, meine Erwartungen waren vielleicht etwas hoch geschraubt: Ich hatte eine Art "Animal Crossing" mit eigenen Figuren und neuen bizarren Elementen erwartet. Doch es ist mehr ein "Tamagotchi"-Spiel mit menschlichen Charakteren.
Ab und an meldet sich eine Figur, möchte gerne ein Bedürfnis gestillt haben und ansonsten macht es sein Ding. Die Einflussmöglichkeiten auf das Leben der Miis sind also beschränkt. Selbst als der eigene Avatar kann man sich nicht frei herumbewegen. Die Figuren entscheiden selbst, wann sie zum Café oder zum Strand gehen, mit welchen Items sie ihre Zeit totschlagen, wann sie sich verlieben oder ihrem Partner einen Heiratsantrag machen und wann sie schlafen. So ist man lediglich die meiste Zeit der Beobachter. Und das tut dem Spielspass zumindest solange kaum einen Abbruch, bis sich Sprüche und Handlungen wiederholen und das passiert wie erwähnt sehr sehr schnell. Man kann bei einzelnen angehenden Freundschaften oder Partnerschaften den Figuren ein "Ja" oder "Lieber nicht" mit auf dem Weg geben, aber es passiert im Grunde immer dasselbe und das tritt sich auch bald tot. Lediglich bieten sich täglich neue Lebensmittel, Kleidungen und Zimmereinrichtungsstile, die man für die Figuren einkaufen kann (mit virtuellem Geld, dass man sich etwa über das Erfüllen von kleinen Aufgaben verdient).
Mit der Zeit eröffnen sich auf der Insel auch neue Beschäftigungsmöglichkeiten, wie ein Fotostudio oder die Möglichkeit, die Figuren Konzerte geben zu lassen. Die anfangs erwähnten Persönlichkeiten der Miis (eher kühl oder fröhlich oder oder oder...) sind nicht spürbar. Jedenfalls hatte ich stets den Eindruck, dass sich alle Miis gleich verhalten. Und auch was die Verwandtschaftsverhältnisse angeht, scheinen diese kaum im Programm berücksichtigt zu werden. Man kann die Miis (nicht das eigene) nämlich einteilen in Elternteil, Geschwister, Ehepartner und Sonstige (Freunde z.B.). GRAFIK: Grafisch ist "Tomodachi Life" nicht unbedingt atemberaubend. Erwähnenswert ist, dass die Grafik recht bunt und niedlich daherkommt, so also auch jüngere Spieler anspricht. Die Animationen der Figuren sind immerhin recht unterhaltsam und gehören zum Besten, was das Spiel bietet. Der 3D-Effekt ist lediglich schmückendes Beiwerk . In wenigen Momenten kann sogar die 3DS-Kamera eingesetzt werden (um sich selbst quasi kurz ins Geschehen einzubinden), aber das geschieht eher zufällig und zu wenig. FAZIT: Doch gebe ich zu, dass es in gewissen Intervallen doch immer etwas gab, was sich als neu und amüsant erwies, wie etwa die Bildung von Familien mit Kind, reisende Kinder oder schlicht die Neugier auf die Frage, was nun die Leibspeise dieser und jener Figur sein mag. Denn: Leider gibt es wenig zu tun und (fast) alles ist relativ schnell erforscht. Was am Anfang noch sehr ulkig und unterhaltsam ist, läuft sich bald tot und dauerhafter Spielspass ist höchstens noch für sehr junge Spieler denkbar (aber selbst diese dürften nicht wirklich süchtig vom Spiel werden).